Entwicklung und Profil I

Die Ludwig Becker GmbH - wer steht dahinter?

das Beckerlogo wie es von Ludwig Becker entworfen wurde

Beckerlogo aus den Blindenschriftbuchstaben l und b

Der Start


Die Ludwig Becker GmbH arbeitet seit 1986 im Bereich der Hilfsmittelversorgung für sehbehinderte,
blinde, sowie taubblinde Menschen.
Die Entwicklung der Technologien für sehbehinderte und blinde Menschen beziehen mehr und mehr
auch spät erblindete Senioren ein, so dass eine ständige Fortbildung in Gebrauch der jeweiligen
Hilfsmittel notwendig ist. Mit viel Freude, Engagement und Wissen, hat sich die Ludwig Becker
GmbH, namentlich Ludwig Becker, sowie seine Nachfolgerin Andrea Steinebach, dieser
Herausforderung gewidmet. Bei der Ludwig Becker GmbH werden nur solche vergrößernden oder
blindenspezifischen Hilfsmittel angeboten, die durch die Firmenleitung, die selbst betroffen war und
ist, getestet, und auf ihre Tauglichkeit für den Alltagseinsatz geprüft wurden.
Ludwig Becker (Lui), blieb aufgeschlossen und neugierig, aber er scheute sich auch nicht ein
Hilfsmittel, eine Softwareanwendung offen und ehrlich als "Unsinn" zu bezeichnen, wenn es so war.
Mit ruhiger Hand steuerte Lui Becker die Firma durch entwicklungsstarke Zeiten. Nach DOS kam
Windows 3.11, die Schwierigkeiten wurden größer, als sich immer mehr abzeichnete, daß die
Oberflächen immer grafiklastiger wurden. Er vertraute neben einer sachkundigen Schulung bei
seinen Kunden auch stets auf die Kompetenz des Freedom-Scientific-Entwicklerteams.
Die digitalen Möglichkeiten, die sich beim Abhören von Hörbüchern boten erkannte Lui Becker
sofort und war einer der ersten Anbieter der ersten Daisyabspielgeräte-Generation.
Wie seine spätere Nachfolgerin so vertrat auch Lui Becker, dass ein Blindenschriftdrucker robust
und gut zu warten sein und sauber drucken muss. All diese Voraussetzungen erfüllten die
Enablingdrucker. So wurde die Ludwig Becker GmbH Masterdistributor der ursprünglichen
Enablingdrucker für den deutschsprachigen Raum.
Auf dem Markt der Braillezeilen entwickelten sich nun auch "schlaue" Braillezeilen, die als
Notizgerät mit einer Blindenschrifttastatur ein hohes Maß an Flexibilität brachten. Doch auch im
Bereich der zu besprechenden Etiketten eilte der Fortschritt voran.
Die Begeisterungsfähigkeit und Neugierde auf neue Technologien brachte und bringt auch stets das
Lernen mit sich. Lui Becker hatte stets Freude daran. Diese grundsätzliche Neugierde vermittelte er
vielen Kunden und natürlich auch seiner Nachfolgerin.
Vreni und Lui haben sich stets auch für ihre taubblinden Kunden eingesetzt und nach besonderen
Lösungen gesucht, wenn es schwierig wurde. Auch Andy Steinebach liegen diese Menschen sehr
am Herzen. Denn wer selbst blind ist und sein Leben selbstbestimmt meistert weiß, um wieviel
mehr ein taubblinder Mensch auf seine Hilfsmittel und eine detaillierte Kommunikation angewiesen
ist. Daher erlernte Andy Steinebach, unter sachkundiger und strenger Anleitung auch das Lormen.
Erproben mußte sie sich dann auch gleich im realen Alltag.
Den Zugang und viele Informationen zu diesem Thema und den wichtigen Umgangsregeln mit
diesen Menschen erlernte sie durch Vreni Becker, die immer das Augenmerk darauf gerichtet hielt,
dass gehandicapte Menschen, egal ob Kunden oder nicht, so selbstbestimmt wie möglich leben
sollten.

 

Entwicklung und Profil II

Flowerpowersommer voller Ideale

Andy mit 2 Freunden in Altstadt
Im Sommer 1990 lernte Andy Vreni und Lui kennen. Dass sie sich kennenlernten, lag an zwei
bereits studierenden Freunden, die mit Andy und anderen, während des Sommers Karlsruhe
unsicher machten.
Das Beeindruckende war damals nicht die Kompetenz, die Herzlichkeit oder die vielen Hilfsmittel,
viel beeindruckender war, daß das Ehepaar Becker auf die beiden witzigen und manchmal
planerisch völlig verpeilten Studenten mit unsäglicher Flexibilität, Heiterkeit und Kompetenz
reagierten.
Als dann 1992 aus der Schülerin eine Studentin wurde, war klar, dass die Firma Ludwig Becker die
Hilfsmittel und die Schulung liefern sollte - allerdings sträubte sich das Land Berlin in einer nicht
geahnten Weise, sodaß die blinde Studentin ihr Studium mit Hilfsmitteln begann, die bestenfalls in
ein Museum paßten. Mit Streifenschreiber, Sticheltafel und Kassettenrekorder bewaffnet, startete
also der Studiengang.
Durch Zufall kam es - wieder im Süden - zu einer weiteren, herzlichen Begegnung. Und hier zeigten
die Beckers ihre wahre Größe!
Ohne zu wissen, ob sich der Rechtsstreit noch für die Firma lohnen würde, stellten sie Andy einen
Laptop, eine Braillezeile und sogar einen Punktschriftdrucker zur Verfügung.
Erst 1994/95 konnte Andy endlich auf sinnvolle Hilfsmittel zurückgreifen. Dass die Ludwig Becker
GmbH sie damit ausstattete war klar :-)
Leider war es nicht möglich, die Arbeitsplatzausstattung, die bei der Anstellung dann fällig wurde
über Lui und Vreni zu beziehen, doch dem Kontakt tat das keinen Abbruch.
So entstand ein Verhältnis, das von tiefer Sympathie getragen war und ist.

Zusammenfassung!

 

Entwicklung und Profil III

Die Nachfolgerin

Andy Zitat: In der Regel verbindet ein Lächeln mehr, als Gebrüll und Machtgetue.

lächelnde Frau im Büro mit Kaffeetasse (Andy Steinebach)
Neben dem Studium wirkte sie Ehrenamtlich in einer Blindenorganisation mit, lernte Taktieren und
kämpfte mit Weggefährten darum, dass die Jugend in diesem Verein nicht nur "Gütiges Gehör"
fand, sondern gleichrangig mit anderen Fachgruppen eingestuft wurde. Zu dieser Zeit bedeutete dies
auch einen wichtigen finanziellen Aspekt.
Die Arbeit im Rundfunk wurde immer wichtiger, so kam es, daß sie nach dem Studium bei den
öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten arbeitete.
Bereits 2000 wurde sie von amerikanischer Seite in der Schule der Kinder von Aliierten, gebeten,
dort sowohl eine sehbehinderte Lehrerin zu schulen, als auch einen blinden Grundschüler im
Umgang mit Hilfsmittel schulend zu begleiten.
Hier war wohl der Einstieg in das Interesse des Hilfsmittelmarktes zu finden.
2002 begann sie dann in der Hilfsmittelbranche zu arbeiten.
Während ihrer Tätigkeit, bis 2011 absolvierte sie Zusatzausbildungen in den Fachbereichen
Wirtschaft (Management, Unternehmensführung/Marketing/Finanzmanagement) sowie
Personalführung (Personalstammaufbau/Koordinierung/Führung-Training).
Die Begeisterung für das Neue blieb in all diesen Jahren hellwach. Die Fortbildungen, die sie
aufgrund ihrer Blindheit benötigte, waren für sie mehr von Spaß als von dem unverzichtbaren
"Müssen" geprägt.
Da Andy Steinebach beide Schulformen kennengelernt hat, sowohl als integrativ beschulte blinde
Schülerin als auch als eine von vielen blinden - in Marburg dann bis zum Abitur, weiß sie sehr
genau welche Fußangeln beide Systeme haben können.
 

Entwicklung und profil IV

Sanfter Wechsel

Auf dem Weg

Andy auf ihrem Haflingermix beide fröhlich
Die Silvesternacht vom Jahr 2011 auf das Jahr 2012 war eine besondere für Andy Steinebach.
Natürlich freute sie sich auf die kommende Herausforderung, sie war sich jedoch auch sehr bewußt
darüber, dass Lui und Vreni Becker seit über 20 Jahren ihren eigenen, persönlichen Stil hatten.
Doch die heitere Art von Vreni Becker und der pulvertrockene Humor von Lui Becker, sowie das
Mutmachen der engsten Freunde, des treuen Weggefährten ließ sie dem Jahreswechsel dann doch
mehr gespannt als angespannt entgegen gehen. Und weil Vreni und Lui Becker den Wechsel
behutsam mit Andy Steinebach gemeinsam vollziehen wollten, wurde es doch ein freudiger
Jahreswechsel.
Im Januar 2012 sattelte Andy Steinebach um, kündigte ihren Job und übernahm die Ludwig Becker
GmbH behutsam. Zuvor hatten Vreni und Lui Becker mit Andy Steinebach darüber nachgedacht, ob
eine Firmenumbenennung Sinn machen würde. Doch die neue Geschäftsführerin fällte ihre erste
Entscheidung bereits vor dem 01.04.2012 und hält aus Überzeugung und Respekt an dem
Firmennamen fest.
Respekt ist eine gute Sache, doch er wird an Wert deutlich gesteigert, wenn neben dem Respekt
auch Sympathie steht. Diese Gründe waren und sind es, weshalb Andy Steinebach an diesem
Firmennamen festhalten wird.
 

Das Becker-Team

Ein Team ist kein zusammengewürfelter Haufen, ein Team wächst zusammen

Seit dem 01.04.2012 führt Andy Steinebach die Ludwig Becker GmbH. Noch viele Monate standen Lui und Vreni Becker ihr mit Rat, und häufig auch mit Tat - zur Seite, während sie ihr Team bildete. Es galt nicht nur die passenden Menschen zu finden, die sowohl über die jeweiligen Schlüsselqualifikationen verfügen sollten, als auch empathisch genug waren, um ihre Tätigkeit nicht als Job, sondern als BERUF zu empfinden.
Selbstredend ist dies ein Prozeß, der einem unvermeidbaren Wechsel unterzogen ist. Doch in diesen 4 Jahren hat sich ein festes Kernteam herausgebildet.
2013 konnte die Ludwig Becker GmbH 2 zusätzliche Arbeitsplätze schaffen.
2014 einen weiteren, für einen blinden Mitarbeiter. Auch 2015 wurde ein weiterer sehbehinderter Mitarbeiter gewonnen. So unterschiedlich die Charaktere des Beckerteams sind, eins verbindet sie auf jeden Fall:
Sie alle haben den Anspruch ein Teil der Ludwig Becker GmbH zu sein und all unseren Kunden mit Kompetenz, Flexibilität, einem sehr hohen Maß an Wissen und dem Anspruch das höchste Maß an Selbstbestimmtheit für unsere Kunden, aus den technischen Hilfsmitteln herauszuholen.

 

Danksagungen

Danken können ist wahre Stärke

Danke sagen schafft Vertrauen und zeigt Wertschätzung

Besonderer Dank

Gilt besonders meinem Mann, der sich nicht nur mit all seiner Kompetenz einbringt, sondern obendrein alles tut, um mir meine Arbeit als Geschäftsführerin zu erleichtern, indem er mir, auch im Privatleben, mit Charm und manchmal auch sanfter Strenge, den Rücken freihält.

gilt natürlich auch Vreni und Lui Becker, die mit viel Energie, Geduld, Rat und vielmehr noch mit Tat, den Wechsel so sanft ermöglichten. Und selbst heute noch, wenn etwas unklar ist, stehen beide mit großartiger Hilfsbereitschaft immer noch gern zur Verfügung.
Ganz lieben Dank an Euch!
Andy

Weitere Danksagungen

All den Kunden, die mir und meinem Team weiter treu geblieben sind.
Rechtsanwalt Michael Dünnes, der mir zur Seite Stand, als das Integrationsamt Koblenz mir meine Berufsausübung beinahe unmöglich gemacht hätte. Dabei tat er mehr als ein Rechtsbeistand hätte tun müssen.
Nicole und Wolfgang Benner, den fabelhaftesten Vermietern und inzwischen auch Freunden, die man sich wünschen kann.
So mancher Kaffee oder Capuccino den wir bei ihnen spät Abends genießen, macht die Nachtarbeit fast zum Vergnügen. Und wieviele Frachtsendungen sie bereits für uns angenommen haben, läßt sich längst nicht mehr ausrechnen. Ebenso wenig wie die vielen spontanen Hilfseinsätze, die Nicole und Wolfgang Benner bei uns schon absolviert haben.
Auch Euch meinen herzlichsten Dank dafür!
Dieter Wisser (Bürgermeister von Enspel), der durch seine Aufgeschlossenheit und seine eindeutige Grundhaltung zur Gleichstellung behinderter Menschen an der Teilhabe am Gesellschaftsleben, viel dafür tat und tut, dass die Ludwig Becker GmbH ein aufgeschlossenes und freundliches Umfeld fand.
André Wisser, der sich ohne dafür etwas zu fordern, wenn großer Zeitmangel herrscht, stets sehr verantwortungsvoll der beiden Pferde annimmt, und es herrscht oft geballter Zeitmangel.
Valerie Supe, die tollste Trainerin, die ich mir wünschen kann, die sich sehr flexibel zeigt,
wenn es um Trainingstermine geht und noch nie unfreundlich war, wenn einer dieser Termine abgesagt werden mußte, denn Kunden gehen bei uns stets vor, auch wenn das Reittraining für mich ein wunderbarer Ausgleich ist..
An alle Nachbarn, die Frachtsendungen bereitwillig annehmen, wenn wir alle im Außendienst, auf Messen oder bei Fortbildungen sind.

Ein weiterer, ganz besonderer Dank

An mein Team, ob sehend, sehbehindert oder blind, ein herzliches Danke schön, daß es bei Euch niemals Dienst nach Uhrzeit gibt!